Während sich der Nachwuchs heute typischerweise eher zum Studium hin orientiert, finden Leute, die schon im Berufsleben stehen, ihren Weg zum Handwerk. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein.
Marina Bleul ist Bezirksverkaufsleiterin bei Malzers und hat zuvor auch eine klassische Ausbildung gemacht – allerdings zur Mediengestalterin. Zum Bäckerhandwerk ist sie gekommen, weil „die Medienbranche ausgebrannt ist“. Eher zufällig hat sie eine Anzeige in der Zeitung entdeckt: Malzers suchte Verkäuferinnen. Schon im Bewerbungsgespräch wurden mögliche Aufstiegschancen besprochen. Denn dass Marina Bleul eine Bereicherung für Malzers Backstube sein würde, das war allen sofort klar. Durch Schulungen, in denen sie Verkauf, Mitarbeiterkommunikation oder Fördern durch Feedback lernte, formte sich Marina Bleul das nötige Wissen für ihren neuen Berufsweg. Aber nicht nur das hat sie so weit gebracht. „Da waren auch mein Engagement und mein Fleiß, und dass ich die Betriebsabläufe bei Malzers schnell verstanden habe. Doch sicher spielte auch die gezielte Förderung durch meine Vorgesetzten damals eine Rolle.“ Als Bezirksleiterin ist Marina Bleul heute für elf Filialen und etwa 160 Mitarbeiter/innen verantwortlich.
Sandra Eichhorn unterstützt Marina Bleuls Schilderung mit den Worten: „Es bestehen für Quereinsteiger/innen keine schlechteren Karrierechancen als für Mitarbeiter/innen mit einer Ausbildung. Das heißt, es gilt für alle die gleiche Messlatte, und zwar die Beurteilung nach erbrachter Leistung.“ Hier lässt die Personalleiterin auch viel von ihrem früheren Beruf einfließen. Denn auch sie ist als gelernte Pädagogin eigentlich Quereinsteigerin. Daher legt sie viel Wert auf den Wohlfühlfaktor der Mitarbeiter/innen. „Von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern erhalten wir häufig ganz neue Impulse. Sie bringen viel Erfahrung aus ihrem bisherigen Berufsleben mit, und das kann uns nur zuträglich sein. Wir stellen oft fest, dass Mitarbeiter/innen dankbar sind für die Chance, die wir ihnen hier bieten.“