Portrait Peter's gute Backstube

Peter's gute Backstube ist ein Unternehmen aus der Nähe von Offenburg. Mit seinen 50 Filialen und rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt Peter's gute Backstube sicher zu den größeren Bäckereien. Trotzdem wird hier auf jede/n Auszubildende/n ganz persönlich eingegangen. Denn eine gute Ausbildung hat nichts mit der Größe des Unternehmens oder mit Geld zu tun. Sondern einfach mit der Motivation aller Beteiligten. Wie genau das aussieht, liest du hier.

Eine gute Ausbildung ist oft nur ein Gespräch entfernt

Vanessa Schaufler ist Ausbildungsleiterin bei Peter's gute Backstube. Das bedeutet, dass sie für alle Azubis im Unternehmen zuständig ist. „Eine gute Ausbildung startet schon vor Ausbildungsbeginn."

Bevor es mit der eigentlichen Ausbildung losgeht, bietet Vanessa Schaufler eine Schulung an. In dieser wird gezeigt, was eine Lehre eigentlich bedeutet und wie man sich richtig verhält, wenn man beispielsweise krank ist. Damit soll den Lehrlingen die Angst vor dem Unbekannten genommen werden, denn die Ausbildung ist ein ganz neues Umfeld.

Auch am ersten Tag der Ausbildung wird man nicht einfach an seinen Ausbildungsplatz gestellt. Ein gegenseitiges Kennenlernen findet Vanessa Schaufler wichtig. Deswegen gibt es den Azubi-Willkommenstag mit einer Führung durch die Produktion, wo die einzelnen Stationen gezeigt werden. Außerdem können die Lehrlinge ihre Kolleginnen und Kollegen schon kennenlernen. Azubis, die später in einer Filiale arbeiten werden, wissen sonst ja gar nicht, wer ihre Brötchen eigentlich backt. Im Anschluss gibt es ein gemeinsames Mittagessen in einer der großen Filialen. Hier haben die Azubis genug Zeit, um sich gegenseitig kennenzulernen und sich auszutauschen.

Damit alle zufrieden sind: Regelmäßige Gespräche helfen viel

Der Austausch unter den Azubis ist allgemein ein wichtiges Thema bei Peter's gute Backstube. Einmal im Jahr findet ein großer Azubi-Tag statt. Die Lehrlinge aller drei Jahrgänge machen gemeinsam mit Vanessa Schaufler und einem Sozialpädagogen einen Ausflug, zum Beispiel in einen Klettergarten. Hier soll natürlich das Teamgefühl gestärkt werden – aber auch einfach mal ein Tag Abwechslung geboten werden.

Bei den regelmäßig stattfindenden Azubi-Stammtischen geht es vor allem darum, sich auszutauschen. Hier kann man sich auch mal richtig „auskotzen“. „Das fordere ich aber auch ein“, sagt Vanessa Schaufler. Es ist wichtig, seinem Ärger Luft zu machen. Wenn mal etwas nicht rund läuft, dann muss man darüber reden. Denn Vanessa Schaufler hat gelernt: „Mit einem ersten Gespräch kann man die Gefahr bannen, dass ein Azubi seine Ausbildung abbrechen möchte.“

Ihre Türe steht für die Anliegen der Azubis immer offen. Die Umstellung von Schule zu Ausbildung ist nicht einfach. Für viele ist das der erste Job und auch Arbeiten muss erst mal gelernt werden. Dass man Verantwortung trägt, viel lernt und mit der Ausbildung die Basis für die Zukunft legt – das kann schon mal alles zu viel werden. Bei Problemen, Fragen, Anliegen oder Ideen ist Vanessa Schaufler immer die erste Ansprechpartnerin für die Azubis. Gemeinsam wird dann nach einer Lösung gesucht und auch eine gefunden.

 

Gemeinsam eine Lösung finden

Bruno Ketterer ist der Geschäftsführer von Peter's gute Backstube und erinnert sich an einen aktuellen Fall: Ein Azubi sieht sich gezwungen, seine Ausbildung aus familiären Gründen abzubrechen. Statt ihn einfach gehen zu lassen, arbeiten sie gerade gemeinsam an einer Lösung, sodass der Lehrling seine Ausbildung zu Ende führen kann.

Illustration Brote Illustration Brote Illustration Brote Illustration Brote

Unterstützung hat viele Gesichter

Egal ob Hilfe bei der Abschlussprüfung oder das Unternehmen mal von einer neuen Seite kennen lernen: gegenseitige Unterstützung wird hier groß geschrieben.

Hilfe bietet man hier auf allen Ebenen an. Tobias Schuch hat seine Ausbildung zum Bäckergesellen bei Peter's gute Backstube gemacht und arbeitet jetzt als Teigmacher. Vor den großen Abschlussprüfungen durfte er sonntags in der Backstube üben. „Sieben Wochen haben wir zusammen mit dem Produktionsleiter Herrn Ganter jeden Sonntag geübt.“ Einmal kamen auch die Verkäuferinnen und haben bei der Warenpräsentation geholfen – ebenfalls etwas, das man üben muss. „Man hilft sich halt gegenseitig“, sagt Tobias.

Nach seiner Ausbildung hat sich Tobias auf die Teigmacherei spezialisiert. Jeder Teig, der später zu Brot und Brötchen verarbeitet wird, geht durch Tobias' Hände. Dieser Bereich hat ihn schon in der Ausbildung begeistert. Er mag die abwechslungsreiche Arbeit und dass er jeden Tag aufs Neue eigenverantwortlich und strukturiert arbeiten kann. Weiterbilden will er sich auf jeden Fall. „Ich weiß aber noch nicht, ob ich den Meister oder den Lebensmitteltechniker machen möchte. Das eine ist eher praktisch, das andere eher fachlich ausgelegt. Interessieren würde mich beides, aber das ist zeitlich und finanziell schwer zu vereinbaren. Sicher ist aber, dass Peter's gute Backstube mich bei einer Weiterbildung unterstützen wird.“

Ähnlich sieht es bei Simone Deibel aus. Die Anfang 20-Jährige hatte ihre Ausbildung zur Fachverkäuferin erfolgreich abgeschlossen und wollte irgendwie mehr. „Ich war mit 19 Jahren ausgelernt, wollte aber noch irgendwas machen und das Unternehmen auch von einer anderen Seite kennenlernen.“ Jetzt macht sie eine zweite Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement – von der Verkaufstheke an den Schreibtisch. Ebenfalls ein möglicher Werdegang.

Karriere ist wichtig: nach der Aus- kommt die Weiterbildung

Das Unternehmen hat auch eine eigene Schulungsakademie. In dieser werden Weiterbildungen und Schulungen zu allen Themen angeboten. So hat jeder die Chance, mehr zu lernen und sich weiterzubilden. „Man muss Talente erkennen und individuell fördern.“ Da sind sich Bruno Ketterer und Vanessa Schaufler einig. Wichtig ist aber auch, das richtige Tempo zu erkennen. Beispielsweise im Verkauf gibt es einen beliebten Weg auf der Karriereleiter. „Azubis wollen immer ganz schnell Filialleiter/in werden. Da muss ich aber auch sagen: erst mal eins nach dem anderen. Natürlich wollen wir auch Karrieremöglichkeiten aufzeigen. Manche Lehrlinge sind aber vom Alter her noch nicht so weit. Dann sag ich: Mach erst einmal eine ordentliche Schichtleitung, lern da alles und dann können wir gerne in Richtung Filialleitung weiterdenken.“

Es zeigt sich: Peter's gute Backstube tut viel für seine Lehrlinge. Im Einzelnen ist das kein großer Aufwand – dafür aber ein umso größerer Effekt. Viele Maßnahmen brauchen kein Budget. Interesse und regelmäßige Gespräche sind zwei Kernpunkte, die den Azubis ein gutes Gefühl geben. Damit sie sich in ihrem Ausbildungsbetrieb auch gut aufgehoben fühlen. Wie kommt das im Alltag an? Simone Deibel weiß: „Der Zusammenhalt in der Firma ist gut. Der Chef ist nah an seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und interessiert sich für sie. Es ist nicht einfach nur eine Firma. Sondern alle, die hier arbeiten, sind etwas Besonderes.“

Und los geht's ...

Tipps für den Einstieg

Mach ein Praktikum! Viele Betriebe bieten Praktika und Schnuppertage an. Du kannst direkt einen Betrieb deiner Wahl anfragen oder schaue auf dem Stellenfinder des Bäckerhandwerks nach einem Praktikumsplatz: 
Praktikum finden

Informiere dich über die Berufe, die einzelnen Tätigkeiten und darüber, was man nach der Ausbildung noch alles im Bäckerhandwerk erreichen kann. Hier findest du in der Übersicht die wichtigsten Infos: 
Zum Beruf Bäcker/in
Zum Beruf Bäckereifachverkäufer/in

Wenn du dich für eine Ausbildung bewerben möchtest, kannst du auf dem Stellenfinder nach freien Ausbildungsplätzen suchen: 
Ausbildungsplatz finden

Auf was du beim Bewerbungsverfahren am besten achten solltest und wie du dich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitest, erfährst du hier: 
Richtig bewerben

Tipps für Betriebe

Lassen Sie sich von den vorgestellten Lösungsansätzen inspirieren, prüfen Sie, ob einzelne Bausteine in Ihr Unternehmenskonzept integriert werden können, und entwickeln Sie daraus individuelle Maßnahmen, denn jeder Betrieb ist einzigartig.

Bieten Sie Praktika, Schnuppertage oder auch Ferienjobs an! Auf diese Art können Sie den Nachwuchs auf das Bäckerhandwerk neugierig machen und erfahren gleichzeitig welche potenziellen Kandidaten/innen zu Ihrem Betrieb passen könnten.

Kommunizieren Sie Ihr Angebot nach außen! Werben Sie mit Plakaten und Flyern, auf Ihrer Website und Ihren Social-Media-Kanälen oder auch durch einen Messeauftritt für eine Ausbildung in Ihrem Betrieb.
Werbemittel bestellen

Wie Sie Ihre offenen Stellen eintragen können und welche Angebote es zu den Themen Nachwuchs und Ausbildung außerdem gibt, erfahren Sie hier: 
Weitere Angebote für Betriebe

Auch interessant!