KONTAKT MIT ANDEREN MENSCHEN
Eine Bäckerei wäre natürlich nichts ohne die Verkäufer/innen. Sie stehen jeden Tag in Kontakt mit den Kunden. Sie wissen alles über die Produkte in ihrer Bäckerei und können die Kunden ausführlich beraten.
KONTAKT MIT ANDEREN MENSCHEN
Eine Bäckerei wäre natürlich nichts ohne die Verkäufer/innen. Sie stehen jeden Tag in Kontakt mit den Kunden. Sie wissen alles über die Produkte in ihrer Bäckerei und können die Kunden ausführlich beraten.
EIN WICHTIGER BERUF
Die Deutschen sind auf der ganzen Welt bekannt für ihr Brot. Nirgendwo gibt es so viele verschiedene Brotspezialitäten und Backwaren wie hier. Das Bäckerhandwerk hat eine große und lange Tradition, Bäcker/in und Bäckereifachverkäufer/in sind also Berufe mit Zukunft.
STOLZ AUF DEINE ARBEIT
Das Schöne an der Arbeit in einer Bäckerei ist auch, dass du siehst, was du erreicht hast - als Bäcker/in, wenn die frischen Brote in der Auslage liegen, und als Bäckereifachverkäufer/in, wenn du am Ende des Tages alles verkauft hast.
SICHERER ARBEITSPLATZ
Jeden Tag werden frische Brote und Backwaren in den Bäckereien hergestellt und verkauft. In einer Bäckerei zu arbeiten ist also ein sicherer Arbeitsplatz.
MODERN UND TRADITIONELL
Als Bäcker/in erlernst du ein traditionelles Handwerk. Brot gibt es schon seit Tausenden von Jahren. Heute arbeitet man nicht nur mit den Händen, sondern auch mit modernen Maschinen, die dich bei der Arbeit unterstützen.
Als Bäcker/in arbeitest du hauptsächlich mit Lebensmitteln und hast sehr abwechslungsreiche Aufgaben. Die Arbeit ist körperlich anspruchsvoll und du machst sehr viel mit den Händen. Du kannst auch sehr kreativ sein und beispielsweise Feine Backwaren und Kleingebäck herstellen.
Als Bäcker/in bist du viel in Bewegung und hast etwas andere Arbeitszeiten als viele andere Menschen. Du solltest mit Leidenschaft bei der Sache sein, denn du kannst jeden Tag stolz darauf sein, was du mit deinen eigenen Händen geschaffen hast.
Als Bäckereifachverkäufer/in arbeitest du im Verkauf an der Theke und im Service. Du hast täglich mit Kunden zu tun. Deshalb solltest du von Natur aus gerne auf Menschen zugehen und dabei freundlich und kommunikativ sein.
Du kennst dich bestens mit den Produkten aus und hast Spaß daran, sie in Szene zu setzen. Du behältst in jeder Situation den Überblick und kannst deinen Kunden immer eine gute Beratung bieten.
Bäcker/in und Bäckereifachverkäufer/in sind zukunftssichere und kreative Berufe, die Spaß machen und tolle Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Um ein echter Profi zu werden, muss man diese Berufe erlernen. Das geht am besten mit einer Ausbildung.
Jemanden, der eine Ausbildung macht, nennt man Auszubildende/r – oder kurz „Azubi“. Als Azubi arbeitest du im Betrieb und gehst zur Berufsschule. Das machst du nicht gleichzeitig, sondern immer abwechselnd. In Deutschland nennt man das „duales System“.
Ausbildung in Deutschland
Die Ausbildung ist kostenlos und dauert drei Jahre. In dieser Zeit bekommst du jeden Monat ein Gehalt. Du wirst für deine Arbeit bezahlt, auch wenn du in der Berufsschule bist. Der Betrieb ist dein Arbeitgeber, bei dem du angestellt bist und mit dem du einen Ausbildungsvertrag hast.
Die Berufsschule
In der Berufsschule lernst du die Theorie zusammen mit anderen Azubis. Man hat Unterricht in verschiedenen Fächern wie Betriebswirtschaft und Lebensmittelkunde, aber beispielsweise auch Mathe und Englisch.
Der Ausbildungsbetrieb
Im Betrieb, also in der Bäckerei, lernt man die praktischen Dinge. Dein/e Ausbilder/in und die anderen Kollegen/innen zeigen dir, wie alles geht. Du lernst, die unterschiedlichen Backwaren vorzubereiten und herzustellen. Im Verkauf geht es zum Beispiel um die Präsentation der Ware und das Beraten von Kunden.
Abschlussprüfung
Nach drei Jahren endet deine Ausbildung mit der Abschlussprüfung. Alles, was du während der Ausbildung in der Berufsschule und im Betrieb gelernt hast, wird nun geprüft. Wenn du die Prüfung bestehst, bekommst du ein Zeugnis für deine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung und bist dann eine Fachkraft als Bäcker/in oder Bäckereifachverkäufer/in. Ab jetzt verdienst du auch mehr Geld als in der Ausbildung.
Karriere im Bäckerhandwerk
Nach deiner Ausbildung kannst du noch vieles erreichen, denn es gibt tolle Karrieremöglichkeiten. Du kannst zum Beispiel Meister/in werden, eine Filiale leiten oder sogar eine eigene Bäckerei gründen.
Mach ein Praktikum
Du weißt nicht, welcher Beruf dir gefällt?
Wenn du noch nicht genau weißt, welchen Beruf du erlernen willst, kannst du davor ein Praktikum machen. Für ein Praktikum arbeitest du für eine bestimmte Zeit (das können zwei Wochen oder bis zu sechs Monate sein) in einem Betrieb und bekommst einen ersten Einblick in den Beruf.
In dieser Zeit hilfst du in einer Bäckerei dem/der Bäcker/in oder unterstützt die Bäckereifachverkäufer/innen beim Verkauf. Nach einer Weile kannst du schon selber Kunden beraten oder dein eigenes Brot backen.
Ob man in Deutschland arbeiten oder eine Ausbildung machen darf, hängt zum größten Teil von dem Aufenthaltsstatus ab.
Erkundige dich bei deiner zuständigen Behörde, ob du mit deinem aktuellen Aufenthaltsstatus arbeiten bzw. eine Ausbildung anfangen darfst.
In der Zwischenzeit kannst du dir aber schon anschauen, wie man einen Ausbildungsplatz finden kann. Wir zeigen dir, wie du deine Suche am besten startest.
Wo kann ich nach einer Ausbildungsstelle suchen?
Schaue online auf den Stellenbörsen des Bäckerhandwerks und der Jobbörse. Oder gehe in das nächstgelegene Jobcenter und erkundige dich nach Stellenangeboten. Du kannst auch direkt in einer Bäckerei fragen. Mit unserem „Bäckerfinder“ kannst du nach Innungsbäckern in deiner Nähe suchen.
Wichtig ist: Grundsätzlich kannst du in ganz Deutschland nach einem Ausbildungsplatz suchen. Wo du tatsächlich deine Ausbildung anfangen kannst, hängt von deinem persönlichen Status ab.
Um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, musst du dich bei den Betrieben bewerben.
Nimm Kontakt zu einem Betrieb auf, der einen Ausbildungsplatz anbietet. In Deutschland schreibt man dafür in der Regel eine Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und wenn möglich mit Zeugnissen.
Einige Stellenbörsen sind auf Jobangebote für Geflüchtete spezialisiert. Bei manchen kannst du ein persönliches Profil mit deinen Bewerbungsdaten anlegen, gezielt nach freien Stellen suchen oder sogar Tipps für deine Bewerbung bekommen.
Hier findest du weitere Stellenbörsen
Weitere Tipps zur Bewerbung
Zeugnisse und Abschlüsse anerkennen lassen
Amanullah Zafari
Amanullah kommt aus Afghanistan und lebt seit drei Jahren in Deutschland. In seiner Heimat hat er auch als Bäcker gearbeitet. Trotzdem startet er hier mit einer Ausbildung wieder von vorne. Denn nicht nur kulturell, sondern auch beim Backen ist vieles anders in Deutschland.
In Afghanistan war Amanullah als Bäcker und Konditor tätig. Auch hier in Deutschland wollte der 26-Jährige seinen Beruf weiter ausüben.
Mit einer Weiterbildung würde er auch schnell in die deutsche Bäckerkunst reinfinden, dachte er sich. Doch als er die Vielfalt in der hiesigen Backstube entdeckte, entschied er sich, doch eine Ausbildung zu machen – und deutsche Brotkunst von der Pike auf zu lernen.
Jetzt ist er im ersten Ausbildungsjahr bei Endorphina und kann in der Backstube überall mitarbeiten, nur der Ofen ist für ihn noch tabu. Trotz seiner Vorkenntnisse ist auch bei ihm schon einmal etwas schiefgegangen. Als er einen Teig zusammenmischte, hat er statt der vorgegebenen fünf Liter die zehnfache Menge an Wasser in den Kübel gegossen. Dann war es nur noch eine Suppe anstelle eines Teigs. Er selbst und seine Kolleginnen und Kollegen konnten sich das Lachen nur schwer verkneifen, aber Amanullah musste mit dem Grundteig natürlich von vorne beginnen.
Obwohl er hier viele neue Rezepte lernt, backt er zu Hause am liebsten „naan“: afghanisches Fladenbrot, das aus Wasser, Hefe und Mehl besteht.
Amanullahs Art der Bewerbung war eher ungewöhnlich, und dabei haben sich sein Mut und seine Offenheit direkt ausgezahlt: Er ist persönlich zu Endorphina gegangen und hat nach einem Ausbildungsplatz gefragt. Das hat bei Chefin Katharina Rottmann Eindruck hinterlassen und sie haben sich spontan zu einem Gespräch zusammengesetzt. Das Gespräch hat Amanullah als nett und freundlich in Erinnerung. Jetzt ist er froh, dass er wieder in seinem alten Beruf arbeiten kann und zudem noch so viel Neues lernt.
Ihm macht der Beruf sehr viel Spaß und jedem, der sich für diesen Beruf interessiert, kann er nur raten, es einfach mal auszuprobieren. „Jeder hat eine eigene Meinung, und man muss selber herausfinden, was einem liegt.“
Amir ist 20 Jahre alt und lebt seit vier Jahren in Deutschland. Zu Endorphina ist er über Arrivo gekommen. Die Berliner Organisation vermittelt Geflüchtete an Berliner Betriebe, hauptsächlich im Handwerksbereich. Auf diese Weise hilft Arrivo den Geflüchteten, einen Einstieg in das Berufsleben zu finden. Betrieben, die unter dem Fachkräftemangel leiden, greifen sie dadurch ebenfalls unter die Arme. Bevor er bei Endorphina anfing, hat Amir ein Praktikum in einer Tischlerei gemacht. Allerdings hat er dabei recht schnell herausgefunden, dass ihm dieses Handwerk nicht liegt.
Mit seiner Betreuerin von Arrivo konnte er sich dann in Katharina Rottmanns Betrieb vorstellen und gleich mit einem weiteren Praktikum starten. Auch wenn er in seiner Heimat, dem Kosovo, noch nie etwas mit dem Bäckerhandwerk zu tun gehabt hatte, gefällt ihm die Arbeit in der Backstube.
Amir ist im zweiten Ausbildungsjahr und kennt die täglichen Abläufe schon gut: Hände waschen, Hygienekleidung anziehen, das Wasser für die Teige vorbereiten und seine Temperatur messen und schließlich die Teige machen. Im Arbeitsalltag fühlt er sich teilweise auch schon verantwortlich für die neuen Azubis, die im ersten Lehrjahr sind, und kann bei Fragen weiterhelfen.
„Ich arbeite gerne als Bäcker. Jeder Mensch mag schließlich Brot.“ Amir weiß, dass er auch nach seiner Ausbildung einen sicheren Beruf und gute Chancen auf einen Arbeitsplatz hat. Am liebsten möchte er aber bei Endorphina bleiben. „Wir haben immer viel Spaß bei der Arbeit und lachen hier jeden Tag.“
In seiner Freizeit backt er ebenfalls gerne, am liebsten Pizza. Zum Ausgleich geht er ins Fitnessstudio oder spielt mit Freunden Fußball. Mit ihnen redet er auch über die Arbeit, denn er ist stolz, Bäcker zu sein. Und auch seine Freunde sind der Meinung: Bäcker ist ein guter Beruf.
Den Grundwortschatz für Mitarbeiter/-innen mit Übersetzungen in Englisch, Arabisch, Farsi, Tigrinya, Ukrainisch, Russisch und Türkisch findest du zusammengefasst in diesen Flyern.